Das Projekt “MIG HEALTH APPS – Training Migrants in the Use of Health Apps” entwickelt ein Trainingsprogramm, das Migrant*innen in der Nutzung von Gesundheitsapps unterstützt und ihnen damit den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen erleichtert.
Das Recht auf Gesundheit ist ein grundlegendes Menschenrecht. Aus Untersuchungen verschiedener europäischer Länder geht jedoch hervor, dass trotz vieler Bestrebungen, Ungleichheiten zwischen Migrant*innen und Einheimischen in Bezug auf die Gesundheit und den Zugang zu Gesundheitsdiensten bestehen. Dies erfordert wirksame Strategien, um Migrant*innen in die Lage zu versetzen, potenzielle Gesundheitsprobleme im Aufnahmeland zu erkennen, zu minimieren und wirksam darauf zu reagieren.
Digitale Gesundheitsapps umfassen ein breites Spektrum von gesundheitsfördernden Anwendungen, z.B. in Verbindung mit medizinischen Sensoren (Armbändern oder Uhren), Gesundheitsinformationen und Medikamentenerinnerungen. Diese Apps erleichtern es Patient*innen, ihre Gesundheit zu managen oder gesunden Bürger*innen, von Präventionsmaßnahmen zu profitieren. Bürger*innen können damit ihre Gesundheit überwachen, ihren Lebensstil anpassen und sogar mit ihren Ärzt*innen oder Betreuer*innen interagieren. Gesundheitsapps unterstützen auch die Gesundheit von Migrant*innen und verhindern damit wie bei allen Bürger*innen zusätzliche Belastungen des gesamten Gesundheitssystems.
Die COVID-19-Pandemie hat dazu beigetragen, die Einführung von Gesundheitsapps zu beschleunigen, sie fördern damit die digital ausgerichtete Zukunft des Gesundheitswesens. Speziell bei Migrant*innen können sie gezielt zur Verbesserung des Gesundheitszustands beitragen:
- Gesundheits-Apps wirken sich nachweislich positiv auf Personen aus, die weniger geneigt sind, herkömmliche Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen, und auf Personen, die keinen oder nur begrenzten Zugang zu Gesundheitsdiensten haben.
- Sie verringern die Belastung durch armutsbedingte Krankheiten.
- Angesichts der weiten Nutzung von Smartphones in der Migrantenbevölkerung werden diese Technologien als “neues Ökosystem im Leben von Migrant*innen” betrachtet. Apps verbessern die Möglichkeiten von Migrant*innen, Rechte wahrzunehmen, die Teilhabe an der Gesellschaft und die Kontrolle über ihre Lebensumstände zu erhöhen.
- Gesundheitsapps helfen Migrant*innen, die die Sprache ihres Gastlandes noch nicht beherrschen, beim Zugang zu Informationen, wenn sie ihre Gesundheitsprobleme beurteilen oder besser verstehen wollen.
Die Nutzung von Gesundheitsapps durch Migrant*innen ist jedoch noch gering (nicht anders wie bei der übrigen EU-Bevölkerung) und muss ausgeweitet werden, um zur Verbesserung ihres Gesundheitszustands und damit ihrer sozialen Integration beizutragen.
MIG HEALTH APPS wird durch die Universität Valencia koordiniert und durch das europäische Programm ERASMUS+ gefördert. Weitere Partnereinrichtungen:
- Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen / IAT (Deutschland)
- COORDINA ORGANIZACIÓN DE EMPRESAS Y RECURSOS HUMANOS, S.L. (Spanien)
- Prolepsis (Griechenland)
- Oxfam Italia (Italien)
- Connexions (Griechenland
- Reset (Zypern)
- Amsed (Frankreich)
Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Projekts .
Projektnummer: 2022-1-ES01-KA220-ADU-000089591 |